Immer wieder lese ich, dass man Plotten muss. Dass man wissen muss wo es hingeht, eine Welt, einen Plan, vielleicht sogar das Ende haben. Ja, manche brauchen das. Aber eben nicht alle.
Eine ganze Weile habe ich versucht zu Plotten, Systeme ausprobiert, um das Geschehen herauszufinden. Und was ist dabei rausgenommen? Nichts. Ich kanns einfach nicht. Die Plots, die ich mir vorher überlege sind einfach grauenvoll. Und eine ganze Zeit mehr habe ich gedacht, das ist ein Haken, etwas das so nicht geht, das es mir schwieriger macht. Aber dann ist mir etwas aufgefallen: ich liebe das Schreiben so sehr, eben weil ich während des Schreibend entdecke. Ich stecke in der Person, muss mir in dem Augenblick in dem es passiert entscheiden, wie meine Person reagiert und dann sehe ich welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Ich würde es nicht missen wollen, einen Ort zu sehen und einfach aus dem Nichts eine Story erfinden zu können.
Das heißt nicht, dass es dabei keine Probleme gibt. Manchmal muss man etwas mehr zum Rotstift greifen, Scenen zurechtrücken und den Plot gerade ziehen. Aber was ich so bekomme, ist mächtiger als ein Plan, den ich vorher gemacht habe.
Das soll nicht heißen, dass Plotten schlecht ist, für manche ist es genau das Richtige. Aber eben nicht für jeden. Und es ist egal, ob man Plottet, Bauchschreibt oder irgendwas dazwischen, vielleicht auch von Projekt zu Projekt anders – alles kann Welten und Gefühle entstehen lassen.
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